Klar, jeder kennt die „Großen“ in der Branche, egal welches Genre. Das sprichwörtliche Salz in der Suppe sind aber doch oftmals die Künstler, die nicht so einen riesigen Bekanntheitsgrad haben. Und genau die sind es, die gerade in dieser Pandemie-Zeit finanziell stark zu kämpfen haben. Denn: Die Regelungen der einzelnen Länder lassen Veranstaltungen zur Zeit nur im kleinen Rahmen zu, wenn überhaupt – finanziell aber oft nicht tragbar für Künstler und Veranstalter. Daher werden Auftritte verschoben oder gar abgesagt. Bedeutet: Keine Auftritte? Kein Einkommen. Höchstens von Verkäufen in den Onlineshops, mit Streaming lässt sich nicht viel verdienen… Finanzielle Hilfen soll es angeblich von der Politik zwar geben, aber WENN sie überhaupt gewährt werden, dürfen sie meist nur zur Deckung der Betriebskosten hergenommen werden, nicht um essentielles zu zahlen, wie die Miete oder das Essen… Grundsicherung können sie oft auch nicht beantragen, da die Sachwerte ihres Besitzes zu hoch sind (Studioequipment, Instrumente etc., alles Dinge, die sie von Berufs wegen brauchen). Ja, wie sollen sie es denn sonst machen? Instrumente verkaufen? Tolle Idee – und was macht der Musiker dann? Sowas kommt dabei raus, wenn man nur von Zwölf bis Mittag denkt (oder gar nicht nachdenkt, solange die eigenen Taschen schön gefüllt sind…). Aber Hauptsache, der armen Lufthansa wird mit Milliarden unter die Arme gegriffen – und zum Dank setzen sie 26.000 Menschen auf die Straße. Es laufen mittlerweile einige Petitionen und Aktionen, um auf diese Notlage in der Kulturbranche aufmerksam zu machen. Und es betrifft ja nicht nur die Musiker selbst – auch Caterer, Veranstalter, Veranstaltungstechniker, Clubs, Fotografen, Filmcrews, Bühnengestalter, Messebauer, Kostümbildner, Security-Personal und und und… es stehen 1,3 Millionen (!) Jobs auf dem Spiel, die mit der Kultur zusammenhängen.
Aber ihr könnt auch helfen: Unterstützt eure lokalen Gruppen / Musiker etc. Wenn ihr es euch leisten könnt: Kauft Medien und Merch möglichst direkt bei ihnen, die meisten haben an ihre Webseiten oder Social-Media-Präsenzen einen Onlineshop angeschlossen. Wenn ihr Konzertkarten habt, deren Termine verschoben oder abgesagt wurden, überlegt, ob ihr das Geld zwingend zurück haben müsst oder ob ihr es quasi spendet, indem ihr auf eine Rückerstattung verzichtet.
Bild: Yasi Hofer Trio bei der Geburtstagsshow im Oktober 2019 im Memminger Kaminwerk.