Wenn es in der Donauhalle einen Englischkurs für Vollpfosten gibt und Kohlköpfe ins Publikum fliegen, wenn mit „Fahnensignalen“ die umliegenden Orte veräppelt und bei „Gute Krabben, schlechte Krabben“ aus „Guantanamera“ „Fischflossenflipflops“ werden, kann es nur eins bedeuten: OTTO ist wieder da! Mit seinem Programm „Holdrio Again“ brachte er die gut gefüllte Halle fast schon im Sekundentakt zum Lachen.
Der mittlerweile 69 Jahre alte junggebliebene Ostfriese versteht es wie kein anderer, auch noch die ältesten Witze und Kalauer neu zu verpacken und das Publikum jedes Mal von neuem zu begeistern, auch wenn Teile des Programms bereits mehrere Jahrzehnte zum Standardrepertoire gehören. So blieben auch die unvermeidlichen und immer lustigen „Hänsel-und-Gretel“-Adaptionen nicht aus – diesmal durften unter Anderem „Sirene“ Fischer, Herbert Grönemeyer und Max Giesinger dran glauben –, genauso wie „Dänen lügen nicht“, die Werbungen (diesmal musste vor allem Check24 herhalten) und eingangs schon erwähnter Kurs „English for Followers – Englisch für Vollpfosten“, bei dem aus dem iPhone Yvonne wird und Bluetooth Zahnfleischbluten bedeutet. Doch wer zu Otto geht, erwartet eben auch genau das. Das Publikum indes zeigte sich ziemlich schlagerfest, als Otto Hits von Andrea Berg, Andreas Gabalier und Udo Jürgens anstimmte. Sid aus der Animationsfilm-Reihe „Ice Age“, dessen Rolle er synchronisieren durfte, durfte natürlich auch nicht fehlen, genauso wie seine legendären Zeichentrick-„Ottifanten“. Relativ neu im Programm dagegen sind Bauer Achterdiek und mit „Ottos Bäckerei“ eine Persiflage auf die „Weihnachtsbäckerei“ von Rolf Zuckowski („…da wird aus jedem Dreck ein Brei…“). Eine besonders tolle Aktion, die auch schon länger zum Programm gehört, ist, dass kurz vor der Pause Plüsch-Ottifanten an die Kinder verschenkt werden. An einen Otto im Ruhestand ist gottseidank noch lange nicht zu denken – er hat nach drei Zugaben bereits versprochen (oder vielmehr angedroht), wieder nach Ulm zu kommen.