Es fehlte noch etwas. Die Pentax K-1 war bislang nur auf Konzerten im Einsatz, und so beschlossen mein Bruder und ich, dass ein „Einweihen“ noch nachzuholen sei. Die Wahl fiel dieses Mal auf Würzburg, wo wir schon etliche Male einfach dran vorbeigerauscht sind.
Ein paar Daten zu Würzburg: Die Hauptstadt Unterfrankens, die bereits unter den im Fränkischen Reich regierenden Arnulfingern im Jahr 704 als „castello virteburch“ erstmals erwähnt wurde, ist bereits seit Jahrhunderten Sitz der Bischöfe von Würzburg, die bis 1802 auch die weltliche Herrschaft über das Territorium hatten. 1802 und dann endgültig 1814 kam Würzburg dann zu Bayern. Würzburg, etwa in der Mitte zwischen Frankfurt am Main und Nürnberg liegend, zählt knapp 125.000 Einwohner in 25 Stadtteilen.
Nach einem Bummel durch den Ringpark und den Hofgarten an der Residenz sowie einem Rundgang durch den St.-Kilians-Dom und die Altstadt gab es erst einmal lecker Mittagessen in den „Fränkischen Stuben“. Danach ging es zu Fuß hoch auf den Marienberg, wo wir die riesige Festung Marienberg besichtigen konnten.
Zur Geschichte der Festung:
Bereits in der späten Bronzezeit und der frühen Eisenzeit befanden sich hier vermutlich befestigte Siedlungen. Nach der Völkerwanderung kamen im 6. Jahrhundert die Franken. Zu Beginn des 8. Jahrhunderts wurde die Marienkirche, die älteste Kirche Würzburgs, errichtet, in der anfänglich die Würzburger Bischöfe bestattet wurden, wovon die Grabplatten zeugen. Die Festung wurde im Laufe der Geschichte mehrfach umgebaut. Die ältesten noch erhaltenen Teile sind von 704 (kleine Marienkirche). Um 1200 wurde bereits eine Burganlage mit Bergfried und tiefem Brunnen erbaut, das Palais des Konrad von Querfurt. Von 1253 bis 1719 war die Festung Marienberg die Residenz der Würzburger Fürstbischöfe. Der Maschikuliturm wurde ab 1724 errichtet. Maria Renata Singer von Mossau wurde als Gefangene auf der Festung Marienberg festgehalten, sie gilt als letztes fränkisches Opfer der Hexenverbrennungen.
Im Mainfeldzug 1866 nahm die preußische Armee den Marienberg, der als königlich bayerische Festung diente, unter Feuer. Der Beschuss löste einen heftigen Brand auf dem Marienberg aus, doch konnte die bayerische Festungsartillerie das Feuer wirksam erwidern, und der Marienberg blieb bis zum Waffenstillstand, der am gleichen Tage wie die erste Beschießung geschlossen wurde (26. Juli 1866), unbezwungen. Die Nazis nutzten die Burg als „SA-Hilfswerklager, dessen wichtige soziale und erzieherische Aufgabe es ist, arbeitslose junge SA-Kameraden umzuschulen“. Der Hof der Marienberg sei zu „einer Feste des Gemeinschaftsgedankens geworden“. Beim Bombenangriff am 16. März 1945 wurde die Festung stark beschädigt und ab 1950 wieder aufgebaut.
Über die Alte Mainbrücke ging es wieder zurück in die Altstadt, wo wir erst einmal erfolglos nach freien Plätzen in Cafés Ausschau hielten – es war der erste warme Frühlingstag in diesem Jahr und dementsprechend schnell waren die Plätze fort. Später ging es noch hinunter zum Mainufer, wo wir noch das ein oder andere Bild von Mainbrücke und Festung in der „Blauen Stunde“ machen wollten.