Als ich den Wochenendtrip nach Düsseldorf Anfang des Jahres gebucht hab, wusste ich noch nicht, dass genau an dem Wochenende dort der Japan-Tag (日本デー) stattfindet, der seit 2002 jährlich (wenn nicht gerade Corona grassiert) von der japanischen Gemeinde zusammen mit der japanischen Präfektur Chiba als deutsch-japanisches Begegnungsfest organisiert wird. „Umso besser“, dachte ich mir.
Samstagmorgen also in aller Herrgottsfrühe losgefahren, über die zahlreichen Baustellen auf der A7 zwischen Feuchtwangen und Biebelried gegrummelt, auf der A3 hinter Frankfurt mal geschaut, was der neue Wagen so geschwindigkeitstechnisch kann (immerhin knapp 220), währenddessen gut nen Liter Kaffee vernichtet, bei Köln desöfteren nur noch im Schneckentempo vorangekommen und um kurz nach 12 endlich am Hotel Nikko in der Immermannstraße angekommen. Einchecken konnte ich erst gegen 15 Uhr, also in der Zwischenzeit mal etwas essbares gesucht – und schnell fündig geworden: Gegenüber vom Hotel gibt es einige japanische Restaurants. Meine Wahl fiel dann auf das Café Gonta, bei dem es u.a. diverse Fleischgerichte wie Tonkatsu oder Karaage gab – auch weil die Warteschlange davor nicht ganz so lange war wie vor der Takumi Ramen-Bar nebenan.
Mit nem Teller Tonkatsu sowie nem Kirin Reisbier (gebraut für den europäischen Markt übrigens bei Weihenstephan in Bayern) frisch gestärkt gings dann erstmal ins Hotel, Handy aufladen und nebenher etwas japanisch lernen, dann später mit Kamera bewaffnet erstmal durch die Immermannstraße, die zahlreichen Schaufenster begutachten und auch den ein oder anderen Laden besuchen (u.a. ein Manga Store und einen japanischen Buchladen), zwischendurch noch ein Onigiri (gefüllte Reisbällchen) gemampft und ein paar Bilder gemacht.
Abends ging es dann zu Fuß in Richtung Rheinufer, wo zwischen Schlossturm und Rheinturm der Hauptteil der Festivitäten stattfindet. Schon auf dem Hinweg kamen mir immer wieder Cosplayer entgegen, auch zahlreiche japanische sowie deutsche Grüppchen und Gruppen, Familien, (leider nur) ein paar versprengte Metal-Fans… man merkt, dass die Leute nach zwei Jahren Pandemie wieder richtig Bock auf Veranstaltungen haben.
Dementsprechend voll war es dann am Rheinufer allerdings auch, manchmal ging es gar nicht mehr vorwärts. Zwischendurch wieder etliche Cosplayer gesichtet – was zumindest online aber auch schon für Kritik sorgte. Einige sorgen sich, dass der eigentlich als Begegnungsfest gedachte Japan-Tag immer mehr zu einer Art Cosplayer-Con verkommt und die japanische Kultur auf Anime, Manga und leicht bekleidete Idols reduziert wird. Ist durchaus was dran, denn von den zahlreichen anderen kulturellen Aspekten war zumindest am späten Nachmittag und Abend leider nur sehr wenig zu sehen. Das zu ändern, dürfte aber in der Hand der Organisatoren liegen. Wünschenswert wäre vielleicht die Einrichtung eines oder mehrerer Spots speziell für die Cosplayer und Anime-/Manga-Fraktion.
Nichtsdestotrotz, schön anzuschauen sind sie allemal, und einen Riesen-Respekt vor der Mühe, die sich die Cosplayer mit ihren Kostümen machen.
Zum Feuerwerk hats mir dann aber nicht mehr gereicht, war doch etwas KO vom Fahren und von der Tour durch Düsseldorf. Nächstes Jahr werde ich definitiv am Tag davor anreisen.
Am nächsten Tag gings dann nochmal durch die Immermannstraße und danach auch noch durch die Düsseldorfer Altstadt – diese wird aber in einem anderen Blogbeitrag drankommen 😉
Vor der Heimreise hab ich mich dann doch noch bei der Takumi Ramen-Bar angestellt und nach einer Dreiviertelstunde durfte ich dann dort auch Platz nehmen.
Fazit: Nächstes Jahr gerne wieder 🙂